Ergocup Kassel – GRG gewinnt 5 Medaillen

Fünf Medaillen für die GRG bei Hess. Ergometermeisterschaften

Am 5./6.12.09 war die nordhessische Metropole Kassel Austragungsort der Hessischen Ergometermeisterschaften und gleichzeitig erste Station der Deutschen Indoor-Challenge im Ergometerrudern.

Die Ruderer der Giessener RG konnten hier gleich fünf Medaillen an die Lahn holen, wobei sogar zwei Titel errungen werden konnten.

Gleich zu Beginn überraschte Franziska Brück mit einem Sieg in der Klasse der Leichtgewichtsjuniorinnen B, obwohl sie ihre angestrebte Zeit von 05:54:00 relativ deutlich verfehlte. Dass es dennoch zum Sieg reichen würde, überraschte nicht nur ihren Betreuer Lukas Tianis, sondern auch sie selbst.

Im Anschluss ging Luisa Klein in das Rennen der A-Juniorinnen. In dieser gewichtsunbegrenzten Altersklasse hängen die Lorbeeren grundsätzlich sehr hoch, da sich in den Feldern oftmals auch Medaillengewinnerinnen der Juniorenweltmeisterschaften zeigen.

So musste sich auch Luisa Klein mit der Junioren- WM Teilnehmerin Hanna Jonas messen. Klein lies sich jedoch nicht beirren und schob sich über die Strecke Schlag um Schlag an die physisch deutlich überlegene Limburgerin heran, die ihr am Start entwischt war. Klein konnte die deutlich erfahrene Ruderin zwar nicht mehr gefährden, zeigte aber mit einem Abstand von nur zwei Sekunden, dass in Zukunft mit ihr zu rechnen ist. Sichtlich erfreut zeigt sich auch das Trainerteam um Lukas Tianis und Sebastian Schnautz, die ihrer Athletin ein solches Ergebnis frühestens in zwei Monaten zugetraut hätten.

Ein weiterer Titel ging an Marcel Jürgens- Wichmann, der mit einer sehr starken 6:33,6 auf der olympischen Distanz von 2000m seiner Favoritenrolle nicht nur gerecht wurde, sondern seine Ambitionen für eine Qualifikation zur Ergometer- WM in Boston unterstrich.

„Marcel befindet sich in einer physischen Topform“, bestätigt Trainer Sebastian Schnautz. „es ist jedoch immer schwerer an der Leistungsspitze weitere Zuwächse zu erarbeiten und Marcel wird, wenn er sein Ziel erreichen will, in diesem Winter weiter hart an sich arbeiten müssen. Wenn unser Plan dann aufgeht, sehe ich eine Chance für die WM-Quali!“

Besonders überraschten an diesem Tag zwei Athleten der GRG, von denen eine Medaille nicht zu erwarten war, da beide mehr oder weniger dem Leistungsrudern den Rücken gekehrt hatten. Julia Ackermann und Patrick Quoika sind Sportler, die im Training zwar sehr hart an sich arbeiten, aber durch ihre Konstitution und Körpergröße nicht dem Idelabild eines Ruderers entsprechen. Dennoch schaffte es Julia Ackermann, sich durch ein optimal gefahrenes Rennen und die fürsorgliche Betreuung ihres Trainers die Bronzemedaille zu sichern.

Stärker kann an diesem Tag nur noch das Rennen von Patrick Quoika gewertet werden. Dem nur 78 Kilogramm schweren Abiturient gelang es, sich im Feld der Offenen Männerklasse unter Aufbietung all seiner Kräfte die Silbermedaille zu erkämpfen. Stoppen konnte Quoika lediglich Jens Raab aus Frankfurt, der knappe 30 cm größer und 30 Kilogramm schwerer ist als Quoika.

„Letztendlich unterstreichen unsere Athleten, dass wir an der Giessener RG trotz unserer strukturellen Schwächen gegenüber den Leistungszentren wie Limburg oder Frankfurt unseren Sportlern ein sportlich gutes Umfeld bieten können. Die heterogene Trainingsgruppe mit Leistungsträgern von 14 bis 20 Jahren erweist sich als sehr schlagkräftig und muss sich vor niemandem verstecken. Dies konnten wir auf der Langstrecke in Mannheim und auch auf dieser Meisterschaft wieder einmal anschaulich beweisen“, schließt Trainer Sebastian Schnautz aus den vergangenen Wochen.

Sebastian Schnautz