Sportbericht für die Saison 2007

Den Sportbericht vom letzten Jahr begann ich damit, dass 2 Faktoren maßgeblich für die Saison waren: 1. ein neuer Trainer und 2. die Konsolidierung der Vereinsfinanzen. Und dies sind auch die Worte, mit denen ich den Sportbericht 2007 beginne.

Mit Ablauf der vergangenen Saison eröffnete mir Jo Karg, dass er 2007 als Trainer nicht mehr zur Verfügung stünde, da er sich in Hinsicht auf Studium und Berufsaussichten nach München verändern würde. Es war keine Frage, dass ich Jo, der bisher hervorragende Arbeit geleistet hatte, keinen Stein in den Weg legen würde. Ist man doch Ruderer bzw. Amateurtrainer nur für eine absehbare Zeit, bis zu dem Punkt, wo der beruf und Familie Vorrang haben müssen. Wir wären schlechte Pädagogen, wenn wir den Trainer, obwohl sein Abgang für uns schmerzlich war, davon abhalten wollten. Jo hatte aber vorgesorgt; er schlug Martin Stromenger aus Marburg, mit dem er schon die letzten Jahre erfolgreich kooperiert hatte, als Nachfolger vor. Nach einigen Sondierungsgesprächen mit Martin Stromenger und dem Vorstand verständigten wir uns – auch bewusst gegen eine Strömung aus Vereinskreisen – auf eine Zusammenarbeit, die wie der Saisonverlauf ergeben hat, eine der erfolgreichsten  der vergangenen Jahre  – in so kurzer Zeit der Arbeit – war.

Als Kader fand M. Stromenger aus der vergangenen Saison Michel Wieler, Samuel Garten, Stefan Ohlenschläger (Senioren) und Svende Braun, Uli Köhler, Maximilian Gareis, Patrick Quoika, Johannes Birkhan und von der Hassia Lukas Tianis und Martin Ziegler vor, die große Ambitionen hatten.

Die größte Überraschung kam jedoch Mitte März 2007: Joni Koch rief an und äußerte, wider für die GRG starten zu wollen. Da sich an unserer Einstellung bzgl. Bezahlung von Athleten nichts geändert hatte, musste – und wollte – Joni Abstriche in Kauf nehmen, um in erster Linie ein harmonisches Umfeld zur Vorbereitung auf 2007 und vor allem 2008 zu haben. Außerdem war er mittlerweile zu einem „preisgünstigen“ Athleten geworden, da der verband für Joni als Top-Team-Peking -Gesetzter doch einiges an Kosten abnahm. Da Joni bei Darmstadt wohnt und dort auch trainiert, wurde in der Person der Landestrainerin, Sabine Tschäge, eine kompetente Betreuerin , die auch sein Vertrauen genießt, gewonnen.

Mit dieser Mannschaft ging es in die Saison 2007. Ergebnisse der Frühtests zeigten bald, dass die GRG zwei der schnellsten Einerfahrer im Leichtgewichtsbereich des DRV haben würde. Da aber nur einer eine Chance für die Förderung durch den DRV haben würde du Joni durch seine Vorerfolge für den Verband so gut wie gesetzt war, hieß die Aufgabe für Michel Wieler, über den Einer sich für den Doppelvierer zu qualifizieren. Das lief auch gut an, landete Michel doch in einem der beiden schnellsten Doppelvierer des DRV: Leider – wie schon der Berichterstattung in der Presse zu entnehmen war – qualifizierte sich die Mannschaft von Michel beim World Cup in Luzern nicht für die WM.

Samuel Garten fand mit seinem Zweierpartner Robby Gerhardts durch exzellente Ergebnisse in eine Lgw.- Vierer -ohne, der ungeschlagen die Saison incl. Der U 23 Meisterschaft absolvierte und für die U 23 WM in Schottland nominiert wurde. Leider erkrankte Samuel vor der WM  und fand erst kurz vor den Vorläufen der WM wieder in die Mannschaft zurück. Unter Wert geschlagen, behauptete sich die Mannschaft aber im B-Finale, das sie sicher gewann.

Stefan Ohlenschläger musste in seinem ersten Senioren-Jahr Lehrgeld bezahlen, konnte sich aber mit seinem Partner Reckzeh kontinuierlich steigern bis zur Meisterschaft, die beide mit einem 5. Platz beendeten.

Eine sichere Bank waren die beiden A-Junioren Svende Braun und Uli Köhler, die nahezu ungeschlagen (Svende im 2X und 4X und Uli im 2- und 8+) die Saison bestritten. Beide wurden bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft mit je 2 Titeln belohnt.

Nicht ganz so rund lief es für die Junioren A Ruderer Johannes Birkhan, Maximilian Gareis, Lukas Tianis und Martin Ziegler, die sich im Vierer ohne versuchten, aber kein Ergebnis in der Saison herausfahren konnten, das Hoffnungen auf einen Titel versprach; so war ihr Anspruch. Aus diesem Grunde – nach vielen Experimenten und Suchen nach adäquaten Partnern durch Martin Stromenger – startete Johannes auf der Meisterschaft in einer Viererkombination, die aber mit den vorderen Rängen nichts zu tun hatte.

Patrick Quoika, der mit dem Süd-Team ( Trainer: Dietmar Langusch, Sabine Tschäge) trainierte, erreichte mit seinem Partner aus Wiesbaden im Lgw 2- auf der U 17 Meisterschaft einen guten 5. Platz im A-Finale.

Für die RRGM (Trainer Eric Hüttenberger von der Hassia) starteten in dieser Saison die Ruderer Tim Ricken, Marcel Jürgens-Wichmann, Raimund Reuschling, Matthias Stein und Ricarda Lang (sie ausschließlich als Steuerfrau). Hierbei zeigte sich einmal mehr, wie die Verzahnung der Tätigkeiten der GRG – und der Hassia – Trainer, die seit einigen Jahren erfolgreich praktiziert wird, Früchte trägt. Konnten doch die aus der GRG-Kindergruppe entwachsenen Ruderer einige schöne Erfolge bei Regatten erringen. Hier liegt für die GRG ein Zukunftspotential.

Wenn man bei der GRG von den Erfolgen der Ruderer spricht, darf man nicht vergessen, wer die Grundlagen seit vielen Jahren legt: Dr. Friederike Gruhl und Pascal Paul, die auch in diesem Jahr wieder Erfolg versprechende, talentierte Ruderinnen und Ruderer zu Mannschaften formten, die die Farben der GRG auf etlichen Regatten und bei dem Landes- bzw. Bundeswettbewerb erfolgreich vertraten.

Aushängeschild war der gesteuerte Doppelvierer der Mädchen mit Antonia Schmidt, Mara Weber, Sarah Breitstadt, Luisa Klein und Julia Ackermann, die auch als Liebigschul-Mannschaft im Wettkampf III des Wettbewerbs Jugend trainiert… nach Sieg bei den Landesmeisterschaften das Land Hessen beim Bundesfinale in Berlin vertraten. Die vier Erstgenannten wechseln in der Saison 2008 in den Junioren Bereich, in dem wir uns viel von ihnen versprechen, vorausgesetzt, sie belieben gesund, bleiben zusammen und bekommen die große Belastung mit Schule , Training und privaten Interessen geregelt. Der Verein wird hierbei helfen, wo er kann.

Um eben diesem hoffnungsvollen Potential angemessene Betreuung und Förderung angedeihen lassen zu können, verpflichtete  der Verein mit Sebastian Schnautz (Wetzlar) einen Junioren A/B-Trainer, der sich zum Einen um Nachwuchsmannschaften kümmern soll, zum Anderen aber auch Martin Stromenger vertreten soll, sollte dieser aus beruflichen Gründen verhindert sein. Wir sehen das so: Hier kann sich ein junger Trainer einen Namen machen.

Ein großes Abschlussfest feierte die GRG in sportlichem Sinne bei der Hessenmeisterschaft in Eschwege, wo der gesamte Kader von Ju / Mä über Junioren bis hin zu den senioren in diversen Mannschaften a den Start gingen. Hier setzten sich die GRG -Ruderer eindrucksvoll in Szene, errangen sie doch 7(!!) Hessenmeister – Titel, unter anderem den begehrten Titel im offenen Achter der Senioren. Ein würdiger Abschluss einer an Glanzpunkten reichen Saison.

Aber nicht nur die Leistungsruderer haben eine Heimat in der GRG, auch Ruderinnen und Ruderer, die keine Leistungssport-Ambitionen haben bzw. das Rudern in höherem Alter in der Kindheit erlernen wollen, werden in der GRG betreut. Zu Beginn der Saison übernahm Armin Seedorf diese Aufgabe, bis er aus persönlichen Gründen nur noch sehr eingeschränkt zur Verfügung stand. Helmut Müller übernahm diese Aufgabe, denn neben der uneingeschränkten Förderung des Leistungssports muss auch der Breitensport im Verein gestärkt werden. Aus diesem Grunde wurde auf Initiative von Falko Panther eine Aerobic – Gruppe mit professioneller Übungsleiterin installiert, die mit zunehmender Dauer aber immer weniger in Anspruch genommen wurde. Ich komme zum Schluss meiner Ausführungen; die GRG ist ein Verein, für den es sich zu engagieren lohnt.

Trotz knappster Finanzmittel wollen und werden wir es jedem Athleten ermöglichen, sich optimal zu entfalten.

Ohne die aufopferungsvolle Tätigkeit der Trainer, die oft über das Normale hinausging, wären diese Erfolge nicht möglich gewesen.

Dafür ganz, ganz herzlichen Dank von meiner Seite!

Vornehmste Aufgabe des Vorstandes der GRG ist es, jedem Athleten das bestmögliche harmonische Umfeld zu schaffen, das bei der Leistungsentwicklung eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Zu guter Letzt: Ich danke allen Eltern, die ihre Kinder in ihrer Sportausübung unterstützt haben, wohl wissen , dass es leichtere Aufgaben gibt.

Die findet man leider nicht mehr so häufig. Danke!

Ich danke allen Trainern, Betreuern, Vorstandskolleginnen und -Kollegen und den Eltern, die mich bei meinen Aufgaben vorbildlich unterstützt haben und hoffe auf eine erfolgreiche Olympia-Saison 2008.

Helmut Müller, Vors. Sport